Rund um Tozeur

Die alten Viertel von Tozeur und Nefta sind ein besonderer Anblick. Folgen Sie den Gassen und überdachten Passagen, die auch an einem heißen Saharatag erstaunliche Frische verbreiten. Bewundern Sie die sandfarbenen Ziegelfassaden und ihr bemerkenswertes Relief (siehe S. 79). Besuchen Sie anschließend die riesigen Oasen mit ihren Palmenwäldern, in deren Schatten Obst angebaut wird. Genießen Sie bei einem Spaziergang oder einer Kutschenfahrt die spezielle Atmosphäre des Palmengartens. Im Umland überrascht Sie die Vielfältigkeit der Wüstenlandschaften. Bergketten, aride Hochebenen, gigantische Dünen, in der Sonne glitzernde Salzseen. Überqueren Sie den immensen Schott el-Djerid, ein ehemaliges Binnenmeer, das heute fast vollständig ausgetrocknet ist und von einer in glänzendem Weiß erstrahlenden Salzkruste überzogen wird. Folgen Sie der Straße zu den Bergoasen – Chebika, Tamerza, Midès – und erforschen Sie die Schluchten, die Wasserfälle und die zwischen Felsen eingebetteten Palmengärten. Weiter nördlich liegt die Oase von Gafsa, eine Stadt, die für ihre aus Römersteinen gebauten Wasserbecken und ihre bunten Wandbehänge bekannt ist.

Tozeur ist die Hauptstadt der Datteln: entdecken Sie die verschiedenen Arten dieser symbolischen Frucht des Südens von der roten und süßen Allig-Dattel bis zur weichen und durchsichtigen Deglet Nour. Kosten Sie die Dattelbällchen, rfiss, und ihren leichten Geschmack von gesalzener Butter. Probieren Sie die chakhchoukha der Djerid-Region, das Lammragout, das mit dem traditionellen mtabga, Fladenbrot aus Weizengries, gegessen wird. Eine besondere Gaumenfreude ist der barkoukech, eine Art grobkörniger Couscous mit Fleisch und kleinen getrockneten Fischen. Wenn Sie etwas Außergewöhnliches suchen, probieren Sie das Dromedarsteak. Die breite Straße entlang des Palmenhains von Tozeur ist der Treffpunkt der Feinschmecker. Hier gibt es mehrere Restaurants, die die regionale Küche des Djerid, italienische oder internationale Küche anbieten. Sie können Ihre Mahlzeiten auch in den Hotels der Region einnehmen.

Die Region um Tozeur und Nefta ist als der „Djerid“ bekannt, was so viel bedeutet wie „Land der Palmen“. Die Oasen entstanden über die Jahrtausende durch die harte Arbeit von Menschen, die Leben und Überfluss im Herzen der Wüste entstehen ließen. Die Oasen von Tozeur und Nefta zählen heute jeweils mehrere Tausend Palmen. Mehrere Quellen versorgen die Palmenhaine: „das Wasser der kleinen Bäche wird durch ein äußerst gerechtes Verteilungssystem zwischen den zahllosen aus Stein gebauten Wasserrinnen aufgeteilt“, schrieb Ibn Chabbat im 13. Jahrhundert. Im Laufe der Jahrhunderte ermöglichte die so fruchtbar gewordene Erde eine Landwirtschaft auf drei Ebenen: Gemüse und Getreide wachsen im Schatten der Obstbäume, die wiederum durch die hohen Dattelpalmen geschützt werden. Tozeur und Nefta waren auch wichtige Stützpunkte auf den großen Karawanenstraßen und lange Jahre wohlhabende Städte. Als Zentrum für die arabische Kultur nimmt Tozeur innerhalb Tunesien einen besonderen Stellenwert ein. Nefta wiederum ist als Hochburg des Sufismus bekannt.