Sie sind hier

Mahdia

Mahdia ist eine kleine Stadt mit originellen Traditionen. Hier werden Frauen mit Goldschmuck umhüllt und die Häuser mit bestickten Wandbehängen dekoriert. Die monumentale Pforte erinnert an die glorreiche Vergangenheit: Mahdia war die erste Hauptstadt der Dynastie der Fatimiden, die später über Ägypten und Syrien herrschen sollten. Die Medina erstreckt sich über eine schmale Halbinsel und ist von beiden Seiten vom Meer umgeben. Die herrlichen Strände lassen das Herz der Urlauber höherschlagen. Eine Stadt voll Poesie und zahlreichen Facetten.

Sehenswertes

Medina und Fischerhafen

Besuchen Sie die Medina mit ihrem unvergänglichen Charme. Sie erreichen Sie durch ein dunkles Tor – die „Skifa Kahla“ – das von einem imposanten Turm gekrönt wird. In früheren Zeiten war das Tor der Eingang in eine verbotene Zitadelle, die allein dem Hof des fatimidischen Kalifen vorbehalten war. Heute ist sie ein Souk, in dem herrliche mit goldenen Pailletten bestickte Hochzeitskleider feilgeboten werden. Die Gassen der Altstadt haben sich ihren edlen Charakter bewahrt, der sich an den schönen grünen von behauenem Stein umrahmten Türen ermessen lässt. Machen Sie eine Pause unter den Fikusbäumen des Place du Caire. Hier ist das Meer niemals weit, denn die Medina liegt auf einer langgedehnten Halbinsel. Steigen Sie hinab zum poetischen Seefahrerfriedhof, dessen einfachen weißen Gräber sich sanft zum Meer hin verneigen. Zu ihren Füßen gleiten einige Boote sanft über das Wasser des aus dem Felsen gehauenen Beckens des alten punischen Hafens. Verlassen Sie die Medina und unternehmen Sie einen Spaziergang zu einem der größten Fischerhäfen Tunesiens.

Kultur und Unterhaltung

Geschichte oder Tauchgang

Machen Sie es sich an einem der herrlichen Sandstrände bequem – sie zählen zu den Schönsten Tunesiens – und genießen Sie das Freizeitangebot Ihres Hotels. Unternehmen Sie einen Tauchgang in die blauen Tiefen des Meeres, lassen Sie sich in einem Thalassotherapie-Zentrum verwöhnen. Sehen Sie in der Medina einem Weber bei seiner Arbeit zu (siehe S. 47) oder betreten Sie ein schönes altes Haus, dessen Zimmer mit farbigen Wandbehängen verkleidet sind. Besuchen Sie die große fatimidische Moschee. Sie wurde im Jahre 916 gegründet und besitzt kein Minarett. Sie überrascht durch ihre Schlichtheit und ihre majestätische Eingangspforte. Besichtigen Sie die türkische Festung Borj el-Kebir, dem Theater heftiger Kämpfe zwischen dem Freibeuter Turgut und den Spaniern um die Kontrolle Tunesiens. Bestaunen Sie im Museum der Stadt römische Mosaike, Goldmünzen aus byzantinischer Zeit und prächtige traditionelle Hochzeitsgewänder aus Mahdia. In der Umgebung von Mahdia laden Monastir, eine weitere geschichtsträchtige Stadt, und das große römische Amphitheater von El Jem, das „afrikanische Kolosseum“ zum Besuch ein.

Essen und Trinken

Oktopus und Olivenöl

Im großen Fischerhafen von Mahdia nimmt der Fisch naturgemäß einen bedeutenden Platz in der Gastronomie ein. Er wird zum Couscous gereicht oder im Ofen unter Beigabe von Gewürzen und Zitronenscheiben geschmort. Für ein leichtes Essen eignet sich erfrischender, mit frischem Zitronensaft und Olivenöl zubereiteter Oktopussalat oder eine gut gewürzte chakchouka – eine Gemüsepfanne aus Paprikaschoten, Tomaten und Kartoffeln, die mit einem Ei garniert wird. Zum Dessert empfehlen wir eine lokale Spezialität: das „brick de Mahdia”, ein mit Mandeln gefülltes Blätterteigdreieck. Je nach Lust und Laune können Sie am Hafen, in einem der bekannten Restaurants zu Mittag essen, oder in einem Café der Medina mit Blick aufs Meer einen leichten Imbiss einnehmen.

Übernachten

Clubs, Paläste oder Gästehäuser

Die herrlichen goldfarbenen Sandstrände der Stadt konnten nicht unentdeckt bleiben. Mahdia zählt heute eine Vielzahl an hervorragenden Hotels, die Auswahl reicht von luxuriösen Palästen bis zu „all inclusive“ Ferienclubs. Weitere Möglichkeiten sind ein kleines Stadthotel oder ein Gästehaus an einem einsamen Strand, nur wenige Kilometer von Mahdia entfernt.

Wissenswertes

Die Stadt Mahdia

Als ehemaliges karthagisches Handelskontor begann für die als Cap Africa bezeichnete Halbinsel im 10. Jahrhundert mit der Dynastie der fatimidischen Kalifen eine glorreiche Zeit. Der Begründer der Dynastie, der als Mahdi (der „Rechtgeleitete“) bezeichnete Kalif, beschloss an diesem Ort seine Hauptstadt zu errichten und ließ sich auf der Halbinsel eine uneinnehmbare befestigte Stadt bauen. Jahre später eroberten die Fatimiden Ägypten und gründeten eine neue Hauptstadt: Kairo. Mahdia wurde zu einem Seeräuberstützpunkt und schließlich zu einem friedlichen Hafen, in dem sich viele griechische und sizilianische Fischer niederließen. 1907 nach der Entdeckung eines antiken mit wertvollen Statuen und Gegenständen beladenen Schiffswracks erlangte Mahdia unter den Archäologen weltweite Berühmtheit. In der Nähe von Mahdia hinterließ die Antike ein außergewöhnliches Monument: das Amphitheater von El Jem. Es ist ebenso gut erhalten wie das berühmte Kolosseum in Rom und fast ebenso groß ist, ein Beweis für den Reichtum dieser Olivenanbauregion zur Römerzeit.

Webwaren aus Mahdia

In jeder tunesischen Stadt sehen die Hochzeitgewänder anders aus. Mit Gold bestickte Tuniken, mit Pailletten bestickte Blusen, Hosen aus Spitze, drapierte Stoffe … all diese traditionellen Frauenkleider sind etwas wirklich Besonderes. In Mahdia tragen die Bräute unter ihrem Goldschmuck und den glänzenden Blusen Seidenstoffe in schillernden Farben. Diese wertvollen Stoffe werden von den Webern der Stadt in bunten Bahnen und durchzogen von feinen Gold- und Silberfäden und geometrischen Mustern angefertigt. Überall in der Medina vernimmt man das Geräusch der über den Webstuhl gleitenden Weberschiffchen. Halten Sie inne und bewundern Sie die Handfertigkeit der Weber, die mit den vielfarbigen Spulen jonglieren. Ihr Wissen reicht weit in die Vergangenheit zurück: „Hier stellt man sehr feine und sehr schöne Gewebe her, die als Stoffe von Mahdia bekannt sind und die zu jeder Zeit in beachtlichen Mengen exportiert wurden, denn diese Stoffe sind in jeder Hinsicht unnachahmlich“, vermerkte der berühmte Geograph Al-Idrissi bereits im 12. Jahrhundert.

Gut zu wissen

Tourismusamt Mahdia

Tel.: 73 682 220 / 73 682 320 / 73 680 668

crt.mahdia@ontt.tourism.tn

Wochenmärkte

Montag: Chebba. Freitag: Ksour Essef, Mahdia.

Verkehrsverbindungen

Mahdia liegt 50 km vom internationalen Flugzeug Monastir entfernt. Mit einem Regionalzug lässt sich Sousse leicht erreichen, dabei passiert man die Dörfer Moknine (Töpfereien) und Lemta (archäologische Stätte). Wie überall in Tunesien kann man auch hier ein Sammeltaxi mit fester Route (louage) oder ein Taxi nehmen.

Einkaufen

Machen Sie sich eine Freude und erwerben Sie einen in einer lokalen Seidenweberei nach alter Tradition hergestellten Seidenschal. Oder wählen Sie zwei oder drei foutas, die langen Handtücher für das Hammam, die in der Region hergestellt werden. Mit ihren Pastelltönen oder leuchtenden Farben und feinen Steifen sind foutas heute auch beliebte Modeaccessoires. Zu kaufen gibt es auch vielfarbiges Keramikgeschirr, Teppiche aus Kairouan und natürlich Kunsthandwerksartikel.